viel, viel glitzer

Vorhin sah ich in der U-Bahnstation Kowloon Tong ein kleines Mädchen in einem mintfarbenen Glitzerkleid mit sehr viel Tüll. Mein erster Gedanke war, dass ich früher genau das gleiche Kleid jeden Tag getragen hätte, hätte ich so eins gehabt. Als ich sie länger beobachtete, stand sie mit geschlossenen Augen auf der Rolltreppe, an der Hand ihre Mutter, die vorsichtig an ihrem Arm zupfte, als die Rolltreppe zu Ende war. 
Wie schön es ist, dass Kinder die Welt mit so anderen Augen sehen und manchmal die Augen schließen und sich in die Hände anderer abgeben können, mit dem vollsten Vertrauen. 
Die Kleine schlug die Augen auf, schaute zu ihrer Mama hoch, die langsam weiter lief und das Mint-Mädchen begann über die Fliesen auf dem Boden zu hüpfen und bloß auf keine der Verbindungslinien zu treten. Dabei glitzerte und funkelte ihr Kleidchen und sie lachte und strahlte noch breiter als zuvor. 
 Ich wünsche mir, dass wir die besonderen Dinge der Welt nicht aus den Augen verlieren und uns manchmal aus dem Alltag "rausfallen" lassen können  - mit dem Vertrauen in uns selbst, dass alles so kommt, wie es kommen muss. Dass wir uns ein kleines Stück der Leichtigkeit bewahren, die als Kind so selbstverständlich war. Dass wir auch zum Einkaufen unser tollstes Kleid anziehen, weil wir Lust darauf haben und es vielleicht anderen Menschen gute Laune bereitet. 
Raus aus dem Sumpf in unseren Köpfen, denn da draußen ist so viel mehr, was glitzert, funkelt und strahlt.  

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