lifesharing #1


Bei allem, was ich bis jetzt geschrieben habe, war es mein Ziel, dass Menschen den Zauber in jeder Situation und an jedem Ort dieser Welt fühlen. Auch wenn ein Augenblick zuerst etwas unspektakulär erscheint, kann es doch der sein, dessen Empfindungen, Gerüche und Eindrücke sich tief in die Erinnerung einprägen. 
Da gibt es die ganz offensichtlichen „Zaubermomente“, wie den Sand und das Meer unter den Füßen zu spüren oder sein erstes Surfboard in den Händen zu halten, doch es kann auch der Kaffeegeruch auf dem Campingplatz sein, den man unmittelbar mit Unbeschwertheit und Glück verbindet.

Allerdings gibt es auch Angstmomente und ich bin mir sicher, dass jeder sie kennt. Das starke Herzklopfen, dass sich seinen Weg durch den Magen bis in die Kehle bahnt, bis man kaum mehr schlucken kann. Genau diese können sich aber innerhalb von Sekunden in absolutes Adrenalin und Glücksgefühle verwandeln. Sieben Stunden Bus fahren in einem vollen Bus in Sri Lanka, mit einem Busfahrer, der sich nicht entscheiden kann, ob er auch der rechten oder auf der linken Seite fahren möchte und sich letztendlich nur für’s Hupen entscheidet, ist ein Angstmoment. Unbeschadet am Ziel angekommen zu sein und das auch noch am richtigen Ort, das ist pures (Reise-)Glück. 

Ist es nicht das schönste Gefühl auf der Welt, wenn sich eine Angst als unbegründet erweist und alle Anspannung von einem abfällt?

Ich habe viele Angstmomente, jeden Tag. Meistens vor Situationen, denen ich mich noch nie gestellt habe. Alle, die mich gut kennen, würden wahrscheinlich sagen, dass ich mich nicht in meinem Schneckenhaus verkriechen und endlich selbstsicherer werden soll. Und genau dieses Vorhaben kreuzt sich mit dem Reisen, dem Ortswechsel, dem Aufbrechen, dem Unterwegs sein, wie auch immer man es nennen mag. Dabei wandeln sich fast täglich Angst- in Glücksmomente, da man ständig Blockaden überwinden muss und nur voran kommt, wenn man Kontakte knüpft und mit vielen, verschiedenen Menschen in Kontakt tritt.
Besonders gut gefällt mir das, was andere „slow travelling“ nennen. Für mich bedeutet das, einige Zeit an einem Platz zu sein und einen Ort nicht anhand seiner Sehenswürdigkeiten wahrzunehmen, sondern über Klänge, Laute, Gerüche und Stimmungen, die in der Luft liegen. Sei es ein Monat am anderen Ende der Welt, einige Wochen auf den Campingplätzen Europas oder die regelmäßige Zeit im Fernbus zwischen Berlin und dem Bodensee. 

Im Endeffekt ist jede Reise (ja, auch der Gang zum Supermarkt) und jedes Gespräch leichter als man dachte und genau das gibt einem Mut, Selbstsicherheit und das Gefühl, alles schaffen zu können. Dann ist es an der Zeit zu leuchten, zu strahlen und die Zaubermomente in vollen Zügen zu geniessen! 

Von anderen Menschen und Kulturen zu lernen und auch selbst etwas in der Welt beitragen zu können, bedeutet für mich „lifesharing“. Menschen zu beobachten, sich Verhaltensweisen in bestimmten Kulturen abzuschauen, sich auszutauschen, Lebensweisen zuteilen. Miteinander zu lachen, Orte zu erkunden und nicht vorschnell zu urteilen. 

Die Reihe „Lifesharing“ soll mehrere Texte umfassen, die sich sowohl mit den kleinen, als auch mit den großen Wundern in unserer Welt befassen. Wie können wir alle ein Stück unseres Lebens teilen, damit andere davon profitieren? Damit meine ich nicht (nur) finanziell oder materiell, sondern auch die sogenannten „good vibes“ und außergewöhnliche Lebensstile und Ansichten. 

It’s our time to shine!


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